Warum eine Anlagenreinigung?

Vorbehandlungsanlagen sollten mindestens einmal jährlich einer chemischen Anlagenreinigung unterzogen werden, damit prozessbedingte Inkrustierungen, gerade bei salzhaltigen, mild alkalischen und stark alkalischen Bädern sowie von Phosphatierungsmitteln abgelöst werden. Auslöser für die Inkrustierungen sind hauptsächlich Reaktionsprodukte aus der Reinigung der Oberfläche und Kalk. Inkrustierungen beeinflussen stark die Wärmetauscher und Düsenstöcke der Vorbehandlungsanlagen. Durch eine chemische Anlagenreinigung wird Vorbehandlungsproblemen vorgebeugt.

anlagenreinigung
vorher

anlagenreinigung_nachher
nachher

Welche Gründe sprechen dafür?

  • Durch Jährliche Wartungsintervalle und regelmäßige Pflegemaßnahmen vermeiden von Inkrustierungen und den daraus resultierenden Folgeschäden,z.B. Lochfraß in der Anlage, den Rohrsystemen und Wärmetauscher, sowie den Pumpen
  • Durch die richtige Vorgehensweise mit dem optimalen Produkt niedrige Ausfallzeit und niedriger Personalaufwand.
  • Qualitätssteigerung, optimierter Chemikalienverbrauch z.B. bei der Eisenphosphatierung. Verbesserung der Wasserqualität z.B. keine Bakterienbildung und allgemeine Qualitätsprobleme.

Produktauswahl und Vorgehensweise:

Gemeinsam mit dem Kunden Istaufnahme der Anlage um sich einen Überblick über die Verschmutzung zu verschaffen.

  • Aus welchem Grundmaterial besteht die komplette Anlage? Tunnel, Becken, Verrohrung, Pumpen, Wärmetauscher, Düsenstöcke und Düsen (z.B. Alu, Stahl, verzinkter Stahl, VA und Kunststoff)
  • Wasserqualität (Stadtwasser, Regenwasser, VE-Wasser, Osmose-Wasser etc. erfragen) Welche Wasserqualität befindet sich in den einzelnen Becken?
  • Um die Produktauswahl des Reinigers  zu bestimmen, ist es sinnvoll z.B. Düsen, kleinere Bestandteile der Anlage (Abdeckbleche) oder Inkrustierungen der einzelnen Zonen für Laborversuche zu übergeben.
  • Welches Reinigungsverfahren wird derzeit in der Anlage gefahren? (sauer, alkalisch, neutral) Wichtig fürs Labor!

Reinigungsablauf:

  • Vollständiges Ablassen der Bäder. – Grobe Vorreinigung von Schlamm und der Kleinteile z.B. Haken, Düsen usw. sollte vorab vom Kunden durchgeführt werden.
  • Befüllen mit Frischwasser bis zu einer Füllhöhe bei der die Pumpen nicht trockenlaufen und der Wärmekreislauf gegeben ist.
  • Zugabe des Anlagenreinigers, prozentual nach Laborvorgaben in die einzelnen Becken.
  • Je nach Produktauswahl müssen die Becken auf die vorgegebene Temperatur aufgeheizt werden
  • In Bereichen wo der Sprühstrahl der Düsen nicht hin kommt (z.B. Zwischenräume, Eingang und Ausgang der Anlage) ist es empfehlenswert das Reinigungsmedium mit Hilfe einer Gloriaspritze direkt aufzutragen.
  • Anstellen der Druckpumpe und mind. 3-4 Stunden spülen lassen. Zwischenzeitliche Sichtkontrollen sind empfehlenswert.
  • Sollte das Wasser anfangen zu schäumen, sollte ein Entschäumer vor Ort sein.
  • Die Pumpe so lange laufen lassen, bis die Rückstände nahezu vollständig beseitigt sind
  • Ablassen der Reinigerlösung und Überführung zur Abwasseraufbereitung.
  • Ablösen angelöster Inkrustierungen durch Hochdruckgerät.
  • Befüllen der Anlage mit Frischwasser
  • Anstellen der Druckpumpe und ca. 10 – 15 min. laufen lassen
  • Ablassen des Spülwassers zur Abwasseraufbereitung
  • Nochmaliges Befüllen mit Frischwasser
  • Anstellen der Druckpumpe und ca. 10 – 15 min. laufen lassen
  • Der pH-Wert sollte nun im Neutralbereich zwischen 6,0 – 8,0 pH liegen
  • Ablassen des Spülwassers zur Abwasseraufbereitung
  • Wenn die Reinigung zufriedenstellend abgeschlossen ist kann der Badneuansatz erfolgen.